Auslandspraktikum in den Berufsfeldern Wirtschaft und Verwaltung

Hier lassen sich Berichte aus Praktika im Bereich der Wirtschaft und Verwaltung finden.

Praktikum als Industriekauffrau in Nordirland (drei Wochen)

Praktikum als Kauffrau für Büromanagement in Granada (Spanien, zwei Wochen)

Praktikum als Steuerfachangestellter in Almeria (Spanien, vier Wochen)

Praktikum als Industriekauffrau in Malta (drei Wochen)

Praktikum als Industriekauffrau in Nordirland (drei Wochen)

Mein Name ist Jessica (22) und ich war für drei Wochen in Belfast, Nordirland um dort über Erasmus+ ein Auslandspraktikum zu absolvieren.

Am Anfang war ich sehr unsicher, ob es die richtige Entscheidung war, weil mein Englisch nicht das Beste ist und alleine drei Wochen in einem fremden Land zu sein, hörte sich für mich sehr lange an. Doch ich wollte es ausprobieren, um zu schauen, ob es für mich vielleicht doch ganz interessant sein werden könnte.

Nach diesen drei Wochen bin ich wirklich positiv überrascht. Ich habe mich viel zu viel verrückt gemacht und ich bin stolz auf mich, dass ich es durchgezogen habe.

Ich lebte in einer sehr netten Familie, die jeden Abend gutes Essen gekocht hat und wohlgefühlt habe ich mich dort auch sehr. Mit meiner Firma war ich auch sehr zufrieden. Ich wurde viel rumgeschickt, damit ich vieles von Belfast erkunden konnte.

Ebenfalls musste ich viele Bilder für Instagram, Facebook etc. schießen und an verschiedenen Seminaren und Kursen wie z.B. von Apple teilnehmen. Man hat einfach jeden Tag gemerkt, dass meine Chefin gerne möchte, dass ich vieles in den drei Wochen lerne und sehe.

Mit den verständigen hatte ich am Anfang ein wenig Schwierigkeiten, da die Nordirländer einen irischen Akzent in ihrer Aussprache besitzen. Doch ich merkte von Tag zu Tag wie ich damit besser klar gekommen bin. Am Anfang war man immer etwas schüchtern, wenn man angesprochen wurde, weil man automatisch im Kopf mit der Übersetzung begonnen hat. Doch nach kürzerer Zeit kam einem das Englisch sprechen gar nicht mehr fremd vor.

Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen englische Filme zu gucken und englische Bücher zu lesen, da ich sehr daran interessiert bin die englische Sprache noch besser zu beherrschen.

Nordirland ist wirklich schön, besonders zum Wandern. Ebenfalls gibt es dort viele Sightseeing Touren. Ein Tag bin ich mit den Bus nach Dublin gefahren und habe mich dort mit meiner Arbeitskollegin getroffen. Das andere Wochenende habe ich mich für eine Giant´s Causeway Tour angemeldet, die ich nur empfehlen kann. Es war so, so schön dort.

Ich kann nur sagen, wenn man darüber nachdenkt, ein Auslandspraktikum zu machen, sich aber unsicher ist und nicht ganz zu 100 Prozent dahinter steht, sollte man es trotzdem ausprobieren. Ich hatte immer den Gedanken, wenn es ganz schrecklich werden sollte, kann ich jederzeit nach Hause fliegen, doch diesen Gedanken hatte ich seit dem ersten Tag nicht mehr.

Diese drei Wochen sind wirklich sehr schnell vorbei gegangen und ich kann es nur jeden empfehlen die Chance zu nutzen.

Praktikum als Kauffrau für Büromanagement in Granada (Spanien, zwei Wochen)

Mein Auslandspraktikum fing damit an, als meine Geschäftsleitung mich fragte, ob ich Interesse an einem Auslandspraktikum habe. Als kleines „Benefit“ durfte ich mir für zwei Wochen die Arbeitsweisen in einem anderen Land anschauen.

Am 18. August 2019 bin ich schon früh morgens von Köln nach Malaga geflogen. In Malaga angekommen, hatte mich ein Mitarbeiter von Europroyectos abgeholt und mich in das 1,5h entfernte Granada gebracht. Gegen Mittag angekommen, habe ich zunächst meine Sachen ausgepackt und bin direkt die Stadt erkunden gegangen, bevor am Montag der erste Arbeitstag anstand.

Der neue Morgen war vor der Tür, es ist Montag und ein Koordinator von Europroyectos hat mich an meinem ersten Arbeitstag begleitet. Um 8.30 Uhr sollte ich bei meiner Firma „Best Life Experience“ auftauchen. Das Unternehmen organisiert und veranstaltet unterschiedliche Reisen oder Events für Erasmus-Studenten, welche für das Semester nach Spanien kommen. Mein erster Arbeitstag war recht gemütlich, es gab nur eine kurze Einweisung und am nächsten Tag sollte ich dann wiederkommen. Diesen „freien“ Tag habe ich ausgenutzt und habe eine „Willkommens-Tour“ durch Granada gemacht, am meisten gefallen haben mir die kleinen geschmückten Gassen mit dem spanischen Flair. Aufgrund der Hitze am Mittag, sind nur vereinzelt Menschen auf den Straßen, somit wirkten die ganzen alten Gebäuden und Gassen noch viel schöner. Das Leben in Granada beginnt abends, ab 22 Uhr kommen die Menschen aus ihren Häusern, fangen an in Restaurant zu essen und zu trinken. Viele verschiedene Sänger liefen herum und spielten Gitarre und sangen dabei spanische Lieder.

Der nächste Tag: meine Arbeitsschicht beginnt um 16 Uhr und endet um 20 Uhr. Eine meiner täglichen Aufgaben war es, Verkaufsstatistiken zu erstellen und diese mit den vergangenen Jahren zu vergleichen. Ebenfalls mussten Erinnerungsmails an die Studenten verschickt werden, da verschiedene Unterlagen wie z. B. Personalausweisnummer etc. noch fehlten. Auch die Pflege von den Social-Media Account lag in meiner Hand. Öfters ging es dann mit den neuen Studenten abends zur Tapas-Night, damit diese sich besser kennenlernen und man ihnen gegebenenfalls in anderen Hinsichten wie z. B. Wohnungssuche oder bei der Übersetzung helfen kann. An weiteren Events, wie z. B. einem Stadtrundgang durfte ich meine Arbeitskollegen begleiten und den spannenden Erzählungen zur Stadt Granada zuhören.

Am Wochenende habe ich einen Trip nach Malaga gewagt um auch dort die große Stadt zu erkunden. Durch Zufall konnte ich dort den traditionellen Bullen-Spiele von Spanien zuschauen. Dies war zwar Interessant zu erfahren, war aber einer meiner schlimmsten Momente dort. Wenn man mit dieser Tradition nicht aufgewachsen ist, bleibt das für
„Nicht-Einheimische“ ein brutales Ritual. Dafür könnte man sich aber an dem schönen langen Strand endspannen. Am Sonntagabend zurückgekehrt, fing am Montag wieder meine Arbeit mit meinen üblichen Aufgaben an.

Alles in einem war das Auslandspraktikum einer meiner besten und erfahrungsreichen Erlebnisse. Die Leute in Spanien sind alle sehr herzlich und entspannt. Die Arbeitsweise unterscheidet sich, indem die Spanier später mit der Arbeit anfangen und auch eine mehr Stündige Siesta am Mittag haben. Das Arbeitspensum ist auch geringer als hier in Deutschland. In Spanien verdienen die Menschen zwar weniger Geld als in Deutschland, aber sie wirken für mich viel entspannter und glücklicher. Leider gingen die zwei Wochen viel zu schnell um. Wenn ich nochmal die Möglichkeit hätte an einem Auslandspraktikum teilzunehmen, würde ich diese Chance auch direkt nutzen und es jedem anderen empfehlen.

Praktikum als Steuerfachangestellter in Almeria (Spanien, vier Wochen)

Ich bin Jonas, 20 Jahre alt und im 2. Jahr meiner Ausbildung zum Steuerfachangestellten in der Kanzlei Bertling, Ritter & Partner aus Stadtlohn. Gemeinsam mit meinem Klassenkollegen Richard Hessing (19 Jahre alt) absolviere ich ein vierwöchiges Auslandspraktikum in Almeria, Spanien in der Fundación Indaliana para la Música y las Artes Spa – zu Deutsch – Indaliana Stiftung für Musik und Kunst.

Vorbereitung:

Aufmerksam gemacht wurden wir von unserem Berufsschullehrer Herr Tinnemeyer, der uns mit großer Freude vom Erasmus+ Projekt  erzählte     und das es auch für Steuerfachangestellte möglich sei im Ausland neue Erfahrungen zu sammeln.

Richard und ich waren sofort begeistert und wollten uns unbedingt ein eigenes Bild von der Arbeit im Ausland verschaffen. – gesagt getan: Wir schrieben unsere Bewerbung und kamen direkt in Kontakt mit Frau Laabs und Ihren Angestellten, die uns seit dem ersten Tag unterstützen und für uns verschiedene Optionen ermittelten.

Unser erstes Ziel war ein Steuerberater in Irland, der jedoch ein Aufenthalt von mindestens sechs Monaten voraussetze. – Für uns leider etwas zu lang.

Umso besser, dass wir auf die Hafenstadt Almeria aufmerksam wurden. Hier hatten wir zwar nicht direkt die Möglichkeit bei einem Steuerberater tätig zu werden, jedoch wäre es möglich bei der Stiftung für Musik und Kunst in den betrieblichen Ablauf eingewiesen zu werden und als Teil des Finanzmanagement im betriebsalltag Einblicke in die Finanz- & Lohnbuchhaltung zu bekommen. Damit war unsere Wahl getroffen.

Anreise:

Die Anreise gestaltete sich anstrengender als erwartet: Richard und ich wollten möglichst kostengünstig nach Almeria kommen und entschieden uns daher für einen Flug von Köln nach Malaga und einen Bustransfer von Malaga nach Almeria.

Am 01.04.2022 ging los mit dem Zug nach Köln, um von da aus am 02.04.2022 nach Malaga zu starten. Aufgrund der Wetterverhältnisse in Deutschland hatte der Flug fast eine                    dreiviertel Stunde Verspätung, was unseren Zeitplan etwas durcheinanderbrachte.                    Als wir dann in Malaga gelandet sind hieß es dann: Schnell zum Zug, damit wir den Bus passend erreichen, denn wir mussten vom Flughafen zur zentralen Busstation in Malaga.     Dort angekommen mussten wir uns bei Einheimischen informieren, welche der 39 Busstationen die passende wäre der 39 Busstationen die passende wäre, um nach Almeria zu gelangen, aber das stellte keine große Herausforderung dar. Als der Bus pünktlich an der Busstation eintraf ging es auch direkt los mit der vierstündigen Busfahrt nach Almeria. Auf dem Weg fuhren wir entlang der Küste durch viele kleine, aber auch große Städte wie zum Beispiel Motril oder Salobreña.

Direkt fielen uns die vielen bunten Häuser auf, die in blau und grün oder rot angemalt waren, aber die Mehrzahl der Häuse war sandbraun, da sich die bunten Farben aufgrund derSandstürme nicht besonders lange halten. Sobald wir aber außerhalb einer Stadt unterwegs waren, waren die Berge bedeckt von Gewächshäusern und Bauern, die Ihre Pflanzen entlang des Hanges anpflanzten. Als wir dann endlich in Almeria ankamen wurden wir von Alberto herzlich empfangen und zu unserer Wohnung begleitet.

Arbeit und Alltag:

An unseren ersten Tagen in der Stiftung wurden wir von Pablo, unserem Chef rumgeführt und vielen Volunteers vorgestellt. Volunteers, das sind freiwillige Helfer, die Ihre Dienstleistung kostenfrei zur Verfügung stellen. Davon gang es so allerhand, denn die Stiftung hatte nämlich keine Festangestellten oder Aushilfen, diese Stiftung basierte allein auf der freiwilligen Arbeit der vielen Volunteers.- Schnell merkten wir, dass die Stiftung ein Familiäres Erscheinungsbild hat und sich alle mit Ihren Kenntnissen so gut es geht, einbringen.

Nun war es unsere Aufgabe unsere Kenntnisse aus der Ausbildung als Steuerfachangestellte in die Tat umzusetzen und uns im Arbeitsalltag einzubringen.

Unsere erste Aufgabe war es uns einen Überblick über die finanzielle Lage als auch über das spanische Buchführungssystem zu verschaffen, daher fingen wir mit der Analyse der Bilanzen aus den letzten vier Jahren an und stellten diese mit Prognosen für die Zukunft im Plenum anhand einer Präsentation vor.

In den laufenden Tagen und Wochen konnten wir Einblicke in die Finanzbuchführung erhalten und aktiv mitarbeiten und beispielsweise Kosten- Leistungsrechnungen für die verschiedenen Einnahmequellen der Stiftung durchführen und deren Rentabilität prüfen.

In unserer Freizeit haben wir die Zeit genutzt, um möglichst viel von Almeria kennenzulernen und zu entdecken. Wir besuchten viele Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Alcazaba, die Kathedrale in Almeria und vieles mehr, aber  wir lernten auch viele Menschen kennen, die ebenfalls durch das Erasmus-Projekt nach Almeria gekommen sind. Gemeinsam mit einigen neuen Bekanntschaften verbrachten wir dann auch den Ostersonntag mit einem Picknick am Strand von Almeria. 

Fazit:

Zusammenfassend war das Auslandspraktikum genau die richtige Wahl, um aus meiner Komfort Zone rauszukommen und mal ein ganz neuen Arbeitsalltag kennenzulernen. Ich habe viele neue Erfahrungen sammeln können und bin selbst an mir gewaschen.

Praktikum als Industriekauffrau in Malta (drei Wochen)

Mein Praktikum auf Malta startete direkt mit Zeitdruck am Flughafen, der Flug lief aber super. In der ersten Woche teilte ich mit meinen Freunden ein ganzes Haus mit super Lage (5 Min zum Strand, 2 Min zur Bushaltestelle). In der zweiten Woche haben wir dann noch zwei Mitbewohnerinnen bekommen, mit denen wir auch in unserer Freizeit unterwegs waren. Das Haus hatte 3 Balkone und eine Dachterrasse, von der aus man das Meer sehen konnte. Zusammen mit meinen Freundinnen habe ich in einem Immobilienmakler-Büro gearbeitet. Unsere Aufgabe war das Mitarbeiter-Recruitment via Social Media. Die Arbeitszeiten wurden ziemlich locker gesehen, sodass wir mehr Freizeit hatten als gedacht. Die Kollegen waren auch sehr nett und wir haben uns über die kulturellen Unterschiede unterhalten, die größer sind, als man am Anfang denkt (besonders was Essen angeht).
Unsere neu gewonnene Freizeit innerhalb der Woche haben wir genutzt um möglichst viele verschiedene Strände zu sehen. Am Wochenende haben wir dann größere Touren unternommen wie z.B. zur blaue Lagune (absolutes Must-See).
Mein Fazit: Das Praktikum war super interessant und hat sehr viel Spaß gemacht. Ich empfehle jedem, der die Möglichkeit hat, die Chance zu ergreifen. Malta ist zwar ein sehr kleines, aber auch ein sehr schönes Land und definitiv sehenswert. Meine 3 Wochen werde ich hoffentlich nie vergessen. 🙂